Im Rahmen der 46. Fränkischen Musiktage Alzenau 2021 |
Veranstalter: 46. Fränkischen Musiktage Alzenau 2021 |
Tickets ab 22,00 Euro | Ermässigung verfügbar |
Programm:
Heinrich Schütz:
aus: Kleine geistliche Konzerte I
Wohl dem, der nicht wandelt im Rat der Gottlosen
SWV 290
für Sopran, Alt, Laute und Violoncello
Franz Schubert:
Meeresstille op. 3/2
für Mezzosopran und Gitarre
Igor Strawinsky:
Three Songs from William Shakespeare
für Mezzosopran Flöte, Klarinette und Viola
Peter Gülke:
Musik und Sprache
Vortrag
Wilfried Hiller:
Gebet und Totentanz
für Klarinette und Schlagzeug
Gaia
eine Anrufung für eine singende, tanzende
und trommelnde Sopranistin
Die zerstreute Brillenschlange
Diminuendo für Erzähler, Klarinette und Bordun
Wilfried Hiller und Peter Gülke im Dialog
Musik und Sprache
Wilfried Hiller:
Die feindlichen Nachbarn oder die Folgen der Musik
für Violoncello und Sprecher
Georg Thauern, Erzähler
Peijun Xu, Viola, und
MUSIC CAMPUS Frankfurt RheinMain 2021
Annika Gerhards, Sopran
Carolin Neukamm, Mezzosopran
Katharina Martini, Flöte
Daniel Kurz, Klarinette
Hayoung Choi, Violoncello
Jacopo Sabina, Gitarre/Laute
Elias Fenchel, Schlagzeug
MUSICUS POETICUS, so der Titel, den die musikalische Nachwelt dem Komponisten Heinrich Schütz verleiht. Sein Hinweis zur „Historia der fröhlichen und siegreichen Auferstehung unseres Erlöseres“ von 1623, der Text sei „in die Music übersetzet“ beschreibt die Wort – Ton Beziehung als Grundlage barocken Kompositionsverständnisses. Igor Strawinsky greift dies in seinen berühmten Havard-Vorlesungen Poétique Musicale von 1939 auf …Das instrumentale Element erfreut sich einer Autonomie, die das vokale Element nicht hat, denn dieses ist an das Wort gebunden. […] Diese Unterscheidungen stellen im Grunde nur künstliche Kategorien dar. Die Form entsteht aus der Materie, aber die Materie übernimmt ihrerseits wieder so häufig Formen, die andere Materien angenommen haben, dass fortwährend Stilmischungen entstehen und keine Unterscheidung möglich ist. […] …die Entwicklung der Vokalpolyphonie steht seit langem still. Indem der Gesang sich mehr und mehr mit dem Wort verband, wurde er schließlich ein Lückenbüßer und gestand damit selbst seinen Niedergang ein. […] …dass die Komponisten die Kraft finden, sich von diesem lastenden Erbe frei zu machen, indem sie der wunderbaren Mahnung Verdis folgen „zurück zu den alten Meistern und dies wird ein Fortschritt sein.“
Das Gesprächskonzert der Fränkischen Musiktage beleuchtet das facettenreiche Verhältnis von Musik und Sprache im Spiegel der Jahrhunderte.
Der MUSIC CAMPUS Frankfurt RheinMain ist ein Forum für junge Künstler der klassischen Musik, das alljährlich im Herbst die inter-nationale junge Elite in der Rhein-Main-Region zusammenführt.
Die Teilnehmer sind ausgewählte Preisträger und Finalisten inter-nationaler Wettbewerbe, so des „Eurovision Young Musicians“, des „European Union of Music Competitions for Youth“ und des „Internationalen Musikwettbewerbs der ARD“, sowie Stipendiaten der Deutschen Stiftung Musikleben oder des Deutschen Musikrates.
Pandemiebedingt können in diesem Jahr nur Musiker teilnehmen, die derzeit in Deutschland leben. Unter der Anleitung renommierter Solisten werden sie Kammermusik des 19., 20. und 21. Jahrhunderts erarbeiten und in Konzerten des Festivals VOCAL ART Frankfurt RheinMain aufführen.
Im Fokus stehen daher Werke mit Sprachbezug, insbesondere zur
Lyrik von Friedrich Hölderlin, dessen 250. Geburtstag 2020 im Lockdown nur sehr eingeschränkt Würdigung finden konnte.
Wilfried Hiller vielseitig zu nennen, wäre eine starke Untertreibung. Das zeigt schon die Liste der Tätigkeiten, die vom BR-Redakteur und ausübenden Musiker bis zum Kompositionslehrer am Richard Strauss Konservatorium und der Hochschule für Musik und Theater München reicht. Seine bekanntesten Werke entstanden in kongenialer Zusammenarbeit mit Michael Ende. Fast alle Stücke der beiden wurden zu Publikumsmagneten, brachen Aufführungsrekorde, “Goggolori”, das “Traumfresserchen” oder den “Rattenfänger”. Er schrieb Kammer- und Vokalmusik, Inspiration schöpft er aus vielen Quellen, insbesondere der Literatur. Wegweisend für den Komponisten Hiller aber war Carl Orff, mit dem er von 1968 an bis zu dessen Tod in nahezu täglichem Kontakt stand.
Der Dirigent, Musikwissenschaftler und Musikschriftsteller Peter Gülke, geboren 1934, war deutschlandweit an Opern- und Konzerthäusern wie an er Staatsoper Dresden tätig und zuletzt Chefdirigent der Brandenburger Symphoniker. Weiterhin machte er mit zahlreichen Veröffentlichungen zur Musik der deutschen Klassik und Romantik auf sich aufmerksam. 2020 erschien das Buch „Die Kunst des Interpretierens – Gespräche über Schubert und Beethoven“, das er gemeinsam mit Alfred Brendel publizierte.
Georg Thauern studierte Gesang am Leopold-Mozart-Konservatorium Augsburg und verkörperte nach Engagements an der Oper Kiel mehrere Jahre die Titelrolle in „König Ludwig II.“ am Musicaltheater Neuschwanstein. Neben seiner Tätigkeit als Pädagoge und Sänger in den Bereichen Klassik, Musical und Chanson arbeitet er heute vor allem als Sprecher und Rezitator u. a. für den WDR.
Peijun Xu, Viola, erhielt ihre Ausbildung an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main, der Kronberg Akademie und der Hochschule für Musik Hanns Eisler Berlin bei Prof. Tabea Zimmermann. Als Solistin konzertierte Peijun Xu mit Orchestern wie Shanghai Philharmonic Orchestra, Moscow Soloists und Konzerthaus-Orchester Berlin. Sie hat mehrere Viola-Konzerte uraufgeführt und wurde mehrfach mit internationalen Preisen ausgezeichnet. 2018 wurde Peijun Xu als Professorin für Viola an die Hochschule für Musik Köln, Standort Aachen berufen.
Die junge deutsche Sopranistin Annika Gerhards absolvierte ihr Gesangsstudium an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt am Main. Von 2013 bis 2016 war sie Ensemblemitglied der Wiener Staatsoper, wo sie u.a. unter Christian Thielemann sang und große Erfolge feierte. Es folgten Engegements u.a. an der Oper Köln und der Komischen Oper Berlin. Mit Begeisterung widmet sie sich dem Opern- und Liedrepertoire des 20. und 21. Jh.
Die Mezzosopranistin Carolin Neukamm studierte an den Musikhochschulen Freiburg und Leipzig und war anschließend Ensemble-Mitglied der Staatstheater am Gärtnerplatz München und Saarbrücken. Die Preisträgerin des Bundeswettbewerbs Gesang und Finalistin bedeutender Wettbewerbe ist zudem als Konzertsängerin tätig und arbeitet in Ensembles wie dem Chor des Bayerischen Rundfunks und dem Balthasar-Neumann-Chors.
Katharina Martini, geboren 1999, studiert Querflöte an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt/M. Sie gewann zahlreiche Erste Preise bei internationalen Wettbewerben und tritt regelmäßig beim Rheingau Musik Festival und dem Schleswig-Holstein Musik Festival auf. Sie konzertierte bereits in der Berliner Philharmonie, im Concertgebouw Amsterdam, in der Hamburger Elbphilharmonie und in der Carnegie Hall in New York.
Daniel Kurz studierte am Mozarteum Salzburg, der Kunst-Universität Graz und der Hochschule für Musik Hanns Eisler Berlin. Er war Mitglied der Karajan-Akademie der Berliner Philharmoniker und konzertierte mit dem Gustav Mahler Jugendorchester, den Nürnberger Symphonikern, dem Konzerthausorchester Berlin, dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin, dem Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin, den Wiener Symphonikern der Oper Graz u. a.
Die 1998 in Bielefeld geborene Cellistin Hayoung Choi ist südkoreanischer Abstammung und bereits 1. Preisträgerin zahlreicher internationaler Wettbewerbe. Seit 2014 setzt sie ihr Studium an der Kronberg Academy fort. Im selben Jahr wurde Hayoung Choi auch Fakultätsmitglied des Emanuel Feuermann Konservatoriums der Kronberg Academy in Deutschland.
Der gebürtige Italiener Jacopo Sabina entdeckte bereits in jungen Jahren seine Begeisterung für Alte Musik und insbesondere für die drei Zupfinstrumente Laute, Theorbe und Barockgitarre. Der Stipendiat der Stiftung Yehudi Menuhin Live Music Now konzertiert regelmäßig im In- und Ausland mit namhaften Dirigenten und Klangkörpern wie dem Barockorchesters Concerto München. Er ist Preisträger zahlreicher Wettbewerbe.
Der Percussionist Elias Fenchel, 1993 in Hanau geboren, studiert seit 2014 an der Hochschule für Musik Detmold, nachdem er 2010 dort ein Stipendium an der 7. Sommerakademie erhielt. Er konnte sich bereits mehrfach auf Bundesebene bei dem Wettbewerb „Jugend musiziert“ qualifizieren und konzertierte mit zahlreichen Orchestern und Ensembles, u. a. der Nordwestdeutschen Philharmonie oder der Jungen Norddeutschen Philharmonie.